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Japanische Geheimnisse: Wie du mit Ikigai zu mehr Zufriedenheit kommst

Du bist auf der Suche nach mehr Sinn und Zweck in deinem Leben? Dann lass dich von dem japanischen Konzept des Ikigai inspirieren! Wir zeigen dir, wie du mithilfe von Ikigai zu mehr Zufriedenheit kommst.

Erklärung: Was bedeutet Ikigai?

Der Begriff “Ikigai” ist eine Kombination aus den japanischen Wörtern “iki”, was Leben heißt und “gai”, was “Sinn” oder “Wert” bedeutet. Zusammengesetzt, also „Grund zum Leben“ oder „Lebenssinn“ bedeutet. Ikigai beschreibt vereinfacht gesagt, deinen Grund, morgens aufzustehen. Der japanischen Philosophie zufolge hat jeder sein eigenes, ganz persönliches Ikigai.

Wie Okinawa den Begriff Ikigai prägte

Eine Region, in der Ikigai besonders gelebt wird, ist Okinawa. Die japanische Inselgruppe gilt auch als Insel der Hundertjährigen, denn an keinem Ort der Erden leben pro Einwohner mehr Hundertjährige als hier.

Ihr Geheimnis für ein langes Leben? Ikigai!

Thang Leng Leng, Professorin an der Universität Singapur, konnte in einer 1993 durchgeführten Studie einen positiven Zusammenhang zwischen einem erfüllten Ikigai und der Langlebigkeit der Bewohner Okinawas nachweisen.

Anders als in Deutschland kennen die Bewohner Okinawas keinen Ruhestand. Im Gegenteil: Ein Lebensziel zu verfolgen, ist so tief in der Kultur verankert, dass die Menschen unsere Vorstellung von Ruhestand nicht verstehen. Auch im hohen Alter sind die Menschen der kleinen Inselgruppe noch aktiv, stellen sich neuen Situationen und lernen tagtäglich dazu.

Sie haben ihr Ikigai gefunden und verbringen jeden Tag damit, es zu leben. Sei es der hundertjährige Fischer, der eigentlich seit 40 Jahren in Rente sein könnte, aber immer noch raus aufs Meer fährt oder die Ur-Ur-Urgroßmutter, die voller Hingabe für ihre große Familie sorgt.

Die vier Bereiche des Ikigai

Ikigai ist die Vereinigung von vier zentralen Elementen: deine Leidenschaft, deine Mission, deine Talente und deine Berufung. Wenn du alle vier miteinander verbindest, entsteht ein tiefes Gefühl von Zufriedenheit und Erfüllung.

1. Was liebe ich (Leidenschaft)

Die erste Frage, die du dir stellen musst, ist: Was ist deine Passion? Was ist es, das dich glücklich macht? Was könntest du stundenlang tun und dabei die Zeit vergessen? Dies kann etwas sein, das dich schon immer interessiert hat oder eine neue Leidenschaft, die du gerade erst für dich entdeckt hast.

2. Worin bin ich gut? (Talent)

Wo sind deine Talente und Stärken? Was fällt dir im Vergleich zu anderen besonders leicht? Wenn du dir deiner eigenen Talente nicht bewusst bist, frag doch mal dein Umfeld. Wofür bewundern andere dich? Welche Eigenschaften schätzen sie an dir?

3. Wofür werde ich bezahlt? (Berufung)

Irgendwie musst du deinen Lebensunterhalt bestreiten. Das dritte Element zielt darauf ab, wie du deinen Lebensunterhalt bestreiten kannst. Was ist oder war dein Beruf? Womit verdienst du dein Geld und welche sonstigen Einnahmequellen hast du? Mit welchen Fähigkeiten könntest du Geld verdienen.

4. Was benötigt die Welt? (Mission)

Es liegt in der menschlichen Natur, dass wir geschätzt und gebraucht werden wollen. Was erfüllt dich mit Sinn? Welche Werte vertrittst du? Wie möchtest du in Erinnerung bleiben?

Der Idealzustand des Ikigai

Dein Ikigai ist die Schnittmenge aller vier Elemente. Oder anders ausgedrückt: Ikigai ist etwas, wofür du brennst, was du gut beherrschst, was die Welt benötigt und womit du auch noch Geld verdienen kannst.

Gar nicht so einfach. Leider ist es aber tatsächlich so, dass alle vier Elemente für ein erfüllendes Leben erfüllt sein müssen. Sobald ein Element nicht erfüllt ist, wird die immer etwas Wichtiges fehlen:

  • Berufung fehlt: Du fühlst dich erfüllt, aber kannst deinen Lebensunterhalt nicht bestreiten
  • Talent fehlt: Du fühlst dich unsicher. Andere scheinen immer besser zu sein.
  • Leidenschaft fehlt: Dein Leben ist bequem, aber du fühlst dich innerlich leer
  • Mission fehlt: Du fühlst dich nutzlos. Der Sinn fehlt.

Beispiele für ein erfülltes Ikigai

Gleich alle vier Bereiche abdecken zu können, mag im ersten Moment utopisch klingen. Doch die folgenden Beispiele zeigen, dass es gelingen kann, sein Leben nach dem Ikigai-Modell auszurichten.

1. Ein Lehrer kann sein Ikigai finden, indem er versucht, seinen Schülern das Beste zu geben und sie zum Erfolg zu führen.

2. Ein Arzt kann sein Ikigai finden, indem er Menschen dabei hilft, gesund zu werden und ein langes und glückliches Leben zu führen.

3. Ein Erfinder kann sein Ikigai finden, indem er versucht, die Welt mit neuen und innovativen Ideen besser zu machen.

4. Ein Künstler kann sein Ikigai finden, indem er versucht, die Menschen mit seiner Kunst zu berühren und ihnen Freude zu bereiten.

So bereichert das Ikigai-Modell dein Leben

Die japanische Weisheit ist vielseitig einsetzbar und kann dir in vielen verschiedenen Lebenssituationen helfen. Insbesondere dann, wenn du eine Sinnkrise hast oder vor einer Umbruchsituation stehst.

Berufswahl

„Finde einen Beruf, den du liebst und du musst nie wieder arbeiten“ – Wer kennt diese Worte von Konfuzius nicht. In der heutigen Zeit, mit ihrer schier endlosen Zahl an Möglichkeiten, ist die Berufswahl so schwierig wie noch nie.

In den letzten Jahren ist vornehmlich der Begriff New Work in den Vordergrund gerückt. Immer mehr Menschen möchten ihre Arbeit nicht mehr nur als Notwendigkeit empfinden, sondern sie auch als sinnstiftend erleben. Ikigai passt wunderbar in diese Gedankenwelt und hilft dir, den Blick zu schärfen und einen Beruf bzw. einen Arbeitgeber mit Purpose zu finden.

Orientierung in Lebenskrisen

Kündigung, Midlife-Crisis, Krankheit oder Trennungen – In unserem Leben gibt es immer wieder Umbrüche und Veränderungen. Schwierige Zeiten sind ein Teil des Lebens. Doch wenn wir unseren Ikigai kennen, können wir uns an ihn halten und dadurch Halt und Richtung finden. Er gibt uns die Kraft, weiterzumachen und neue Orientierung zu finden.

Prioritäten setzen

Wenn wir wissen, was unseren Ikigai ausmacht, können wir unsere Prioritäten danach ausrichten. Wir können uns fragen: „Ist das, was ich jetzt tue, in Einklang mit meinem Ikigai?“ und „Wie kann ich mehr Zeit für die Dinge investieren, die mich meinem Ikigai näherbringen?“.

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